Terashima Yoko
(Curator, The National Museum of Western Art, Tokyo)

Manabe Antons Werke haben mich an die immer wiederkehrenden Fieberträume meiner Kindheit erinnert. In diesen wurde ich von einer wachsenden Unzahl nicht klar definierbarer Körper zugeschüttet, viele merkwürdige Formen, die sich auch in seinen Arbeiten finden.

Sein aus in der Natur zerstreut vorkommenden Bruchstücken wie Knochenfragmenten, zerbrochenen Ästen, Steinen, Flecken an Wänden geschöpftes Formenvokabular ist ungewöhnlich aber zugleich fesselnd, weil es im Betrachter versiegelte Traumbilder auf gewinnende Art weckt.

1991 kam er nach Japan und ließ sich in Nikko nieder. In der von ihm selbst gebauten Werkstatt arbeitet er an Holzfiguren, Holzschnitten und Collagen. Umgeben von Naturschönheit verwandelt Manabe Anton auch heute weiter seine ungewöhnlichen Träume zu Bildern, von seiner genauen Arbeit, die große Geduld und Ausdauer verlangt, nicht weniger gequält als von seinen Träumen.

(Galerie der Österr. Botschaft in Tokyo, "manabe anton träumt schlecht" April 1999)

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